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Zurück auf Null

TRACKLISTING

  1. Parkuhr
  2. Hochleistungsgesellschaft
  3. April
  4. Clown
  5. Weg
  6. Theater
  7. Wann
  8. Anreiz
  9. Keine Zeit für Zärtlichkeit
  10. Right or wrong

Die CD „Zurück auf Null“ erschien 2014.

Album Reviews

OX#117
Ein Brett, eine Orkanwolke wie eine Wand kommt da auf dich zu! Halt! Lauf!
Nein! Doch, patsch, da hat sie dich und reißt dich einfach mit. Sie reißt dich
durch 25 stressige Minuten ohne Gnade einfach mit. Du hast keine Chance,
dich irgendwo festzuhalten, einen festen Punkt zu finden, denn feste Anker
gibt es hier nicht – es gibt nur Bewegung und die geht geradewegs nach vorn.
Inmitten dieser tiefdunklen Wolke findest du Frank, ein Drummer, der wild mit
jeder seiner Trommeln einen Akzent dahin setzt, wo er hingehört. Dazu blasen
zwei Gitarren, die unten dicke Chords donnern und oben windige Riffs
drüberpusten, den letzten Anschubser gibt der Bass. Der dunkle Staub wird
von Sänger Markus durch tiefgründige, düstere Worte herbeigeschrien. So ist
die Live-Power auch endlich auf Platte verewigt. Hatten wir solch ein Unwetter
schon mal? Ja, und zwar mit RAWSIDE, FAHNENFLUCHT, KAPITULATION
BONN und den Newcomern DOKTOR ZWARCK.
Puh, luftholen!
– Fabian Schulenkorf

PROUD TO BE PUNK#21
Seit 1997 treiben Stressfaktor nun schon ihr Unwesen. Resultate dieser
langjährigen Schaffenszeit sind neben zahlreichen Sampler-Beiträgen ein
Demotape, drei EPs und drei Komplettalben, denen sich nun ein neuer
Longplayer anschließt. Starteten Stressfaktor einstmals mit hartem
Deutschpunk, so sind sie ihren Wurzeln zwar durchaus treu geblieben, haben
ihren Sound aber durch deutlich hörbare Elemente aus dem Hardcore- und
Heavy Metal-Sektor ausgiebig erweitert – klar, wäre ja auch recht eintönig,
über all die Jahre hinweg immerzu das Gleiche vom Stapel zu lassen.
Herausgekommen sind hierbei zehn abwechslungsreiche, kraftvolle Songs,
die ganz do it yourself im eigenen Proberaum aufgenommen und unter dem
Titel „Zurück auf Null“ auf dem von Sänger Markus betriebenen Label
Freibeuter Records veröffentlicht wurden. Wer jetzt glaubt, die oben
genannten Gegebenheiten der Aufnahme würden den Tracks abträglich sein,
irrt – hier saßen keine Laien an den Knöpfen, so dass der Sound verdammt
druckvoll und impulsiv daherkommt! In den bis auf eine Ausnahme durchweg
deutschsprachigen Texten bilden aufmerksame Beobachtungen der eigenen
Lebensumwelt die Grundlage, aus der letztendlich die gesellschaftskritischen
Texte resultieren, in denen sich das Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit
wie ein roter Faden durch das ganze Album zieht. Wer auf brachialen, aber
nicht stumpf durchgeprügelten Punkcore-Sound abfährt, sollte Stressfaktor
ruhig einmal checken oder sich das aktuelle Album besorgen – für die Vinyl-
Fraktion gibt`s das gute Stück auch als Picture-LP in einer Auflage von 100
Exemplaren.

PLASTIC BOMB
Ende der 90er-Jahre gründeten sich STRESSFAKTOR aus Landau in der
Pfalz. Bereits 1999 waren sie zum ersten Mal auf der CD-Beilage des
PLASTIC BOMB Fanzines zu hören. STRESSFAKTOR sind sich musikalisch
immer treu geblieben. So spielen sie auch auf dem Album „Zurück auf Null“
knallharten Punk und Hardcore mit Versatzstücken von Metal und D-Beat. Sie
sind musikalisch besser geworden und haben auch einen Sound mit
ordentlichem Wumms, so dass die Songs richtig knallen. Die Tracks sind
abwechslungsreich gestaltet und auch mit Melodien ausgestattet, so dass
Kurzweil garantiert ist. Man hört den Aufnahmen und den Liedern an, dass die
Band bemüht war hier nichts Halbgares abzuliefern, sondern eine Platte, zu
der man 100%ig stehen kann. Die 10 kritischen Songs mit gut formulierten,
klischeelosen deutschsprachigen Texten über die Abgründe des Lebens
erscheinen als CD im Digipack und auch als limitierte Picture-LP (100 Stück).
Micha.- (www.Stress-Faktor.de / im Plastic Bomb Shop: www.mailorders.de)

PUNKROCK #21
Ui, da haben sich die Landauer aber wirklich Zeit gelassen, datiert doch die
letzte Veröffentlichung von Stressfaktor in das Jahr 2009. Weiß der Geier,
warum es so lange gedauert hat, ich hätte da jedenfalls nicht mehr mit einem
neuen Album gerechnet. Aber es bewahrheitet sich mal wieder: Totgeglaubte
leben länger. Gut Ding braucht Weile. Oder halt: was lange wehrt, wird endlich
gut. Scheißegal, es braucht hier keine abgedroschenen Sprichwörter, auch
nach insgesamt 17 Jahren hauen Stressfaktor in eine saubere,
Hardcore/Metal-Kerbe oder nennt es einfach Punk. Wut und Blut spritzt aus
den Boxen. Im Songwriting und den eher düsteren deutschen Texten bleibt
man sich treu. Die Gitarre und vor allem die Stimme von Sänger Markus sind
die Wegweiser. High End-Rotz at its best. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs
bald auch wieder live Rotz und Energie versprühen. Die CD kommt im
Digipack, die Picture-LP ist auf 100 limitiert und beinhaltet außerdem das
Vorgängeralbum „Bruch“. Zurück auf null? Dann aber von null auf hundert in
2,8 Sekunden!
– Obnoxious

UGLYPUNK.DE – 10. DEZEMBER 2014
Sehr ruhig war in letzter Zeit um die Band geworden. Nun, fünf Jahre nach der
letzten Scheibe, haben sich STRESSFAKTOR wieder ins Studio begeben, um
eine neue CD einzuspielen. Zehn Songs sind dabei herausgekommen, die
eine Gesamt-Spielzeit von gerade mal 25 Minuten aufweisen. Ihrem Stil ist die
Band treu geblieben und knüpft genau da an, wo man vor fünf Jahren mit dem
Album „Bruch“ aufgehört hat
Und das ist kompromissloser, heftiger HC-Punk mit Metal-Einschlag in einer
soliden, druckvollen Produktion. Der deftige Gesang steht dabei nicht
unbedingt im Vordergrund sondern fügt sich gut und harmonisch – wenn man
das so sagen kann – ins Gesamtbild ein. Neben wildem Geknüppel findet sich
auch die ein oder anderen Melodie, die meist von den Gitarren getragen
werden. Dazu kommen aber auch rockige Elemente wie in dem Stück „Keine
Zeit für Zärtlichkeit“, so dass für die ein oder andere Abwechslung gesorgt ist.
Überhaupt sind die Songs ausgereifter und besser arrangiert als in
vergangenen Tagen. Man hatte ja aber auch genug Zeit. Musikalische
Kompetenz kann man der Band zumindest nicht absprechen. Textlich gibt man
sich einerseits kritisch und kämpferisch, andererseits aber auch persönlich
und nachdenklich, was eine gesunde Mischung ergibt. Dazu auch keinesfalls
platt sondern mit dem notwendigen Tiefgang, der bei manch anderer Band ja
leicht in Phrasendrescherei abgleitet. Das ist hier glücklicherweise nicht der
Fall. Und so überzeugen auch die Texte.
Mit ‘Zurück auf Null’ liefern die Pfälzer ein gelungenes Album ab, bei dem man
sich so richtig austoben kann, das dabei aber auch mit musikalischer Qualität
überzeugt. Vielleicht ein klein bisschen zu kurz geraten, aber das sollte nicht
sonderlich ins Gewicht fallen. Eine starke, schnörkellose HC-Scheibe mit viel
Ausdruckskraft und ohne Abnutzungserscheinungen. So gefällt mir das. Mirko

LEO, NOVEMBER 2014
„Zurück auf Null“ heißt das neue Album der alteingesessenen Südpfälzer
HardcorePunks von Stressfaktor, das schon dank der deutlichen Artworks
auffällt: Wo bleibt der Mensch in Zeiten der Maschine? Und sie nehmen ihren
Namen wieder wörtlich, indem sie Stressfaktoren anprangern und sich als
Stressfaktor für den Kapitalismus definieren: Die Hochleistungsgesellschaft
imFadenkreuz. Stilistisch knüpfen die Songs ans Vorgängeralbum„Bruch“ an,
wirken aber eine Spur filigraner und durchdachter instrumentiert. Geblieben
sind eine gute Portion Wut und Verzweiflung. Sänger Markus Heim brüllt seine
Botschaften zum hämmernden Punk bis zur Erschöpfung heraus. Nur bei
„KeineZeit für Zärtlichkeit“ schimmert sie zart durch, die Hoffnung – um gleich
wieder niedergeknüppelt zu werden.
Starkes Szene-Album! | wig

UNDERDOG#46
STRESSFAKTOR „Zurück auf Null“ CD
Wer in die Enge getrieben wird, reagiert gefährlich. Die Wände rücken enger
zusammen. Die Zeit zum Scheiden ist bereit, wenn nicht jetzt? Trotzig, rotzig,
willensstark, STRESSFAKTOR bringt es auf den Punkt. Im Destruktivismus
liegt auch das Potential, aus Nihilismus und Schwarzmalerei jene kreative
Energie zu finden, die nötig ist, um eigene Konturen zu schärfen, dunkle
Grundtöne zu verstärken und konzeptionelle Standards und
Geltungsansprüche zu reflektieren. Die Augen öffnen, die Sinne schärfen und
neue Anreize schaffen. STRESSFAKTOR führt einen offenen Dialogprozess,
der praktisch-kritische Wirklichkeitsveränderungen herbeiführt, indem du
deinen eigenen Weg gehst und nicht auf die anderen hörst. Das klingt einfach,
aber durch das begreifende Erkennen als begriffliche Analyse der
Entstehungsursachen, Entwicklungszusammenhänge und konstitutiven
Beschaffenheitsmerkmale von Realitätsstrukturen ergeben sich auch
Handlungsspielräume. Hart und brachial werden Zärtlichkeiten beiseite gelegt
und mit aufklärerischem Denken die Lust an der Katastrophe gelautmalt, die
tonnenschwer herandonnert und eine zerstörende Kraft entwickelt.
Underdog Fanzine Rezi