PUNKROCK GUIDE #6
Wenn ich nicht sehr schlau wäre, wüsste ich nicht, dass die neue EP von
Stressfaktor „Unter Tag“heißt. Weil’s nämlich nirgens drauf steht. Ich bin aber
schlau!!! Und deshalb kann man mir auch glauben, wenn ich behaupte, das
dies die dritte, aber auch beste EP von den Landauern ist. Huiuiui, das ist aber
wirklich energiegeladener HC-Punk, der auch textlich in die Fresse haut.
Schöne Gitarrenarbeit übrigens. Das Prachtstückchen ist aber „Out of space“,
das hier endlich auch mal auf Vinyl durfte. Sehr erfrischend das. Ach, und
Kerstin kann so lieblich singen, da geht mir tatsächlich jedes mal das Herz auf.
Auch schön: auf 666 limitiert, wobei die ersten weißichwieviele in Farbe
kommen, meine ist so wie-blaugrau-anthrazit farbschleudermäßig marmoriert.
Und außerdem. Das vierseitige Pappklappcover mit Texten und Grüßen. Und
diese Aufkleber erst! Bin ganz begeistert.
OX #46
Hätten Stressfaktor englische Texte und hätten sie ihre Platte vor zehn Jahren
aufgenommen, würde man die Band glatt ins Hardcore-Eck stecken. Heute gilt
die neue EP“Unter Tag“ als Deutschpunk und landet deshalb bei mir auf dem
Schreibtisch. Geliefert wird das Bestellte : ruppiger Hardcore mit Breaks an
den richtigen Stellen und deutschen Texten, die eher allgemeine Themen
behandeln , also auf politische Parolen verzichten. Wie bei ihren bisherigen
Platten fehlt der Band aus der südlichen Pfalz so etwas wie ein Hit oder eben
der entsprechende Kick, der sie zu etwas „besonderem “ machen würde. Gut
ist die EP trotzdem. 6 von 10
PLASTIC BOMB #38
Knallharter, grader D-Punk/Core, der spielerisch über dem Durchschnitt liegt.
In den Texten thematisiert man den Überlebenskampf Alltag. Zombies, die an
ihrer Arbeit hängen, aber bei lebendigem Leib eigentlich schon tot sind. Das
Gefühl sich endlich einen Ruck zu geben, um etwas positiv zu verändern. Das
zu ignorieren, was andere von dir halten, sondern dein eigenes Ding
durchzuziehen. Inkl. Aufkleber, limitiert auf böse 666 stck. in wunderschönem
schwarz-weissen Splattervinyl.