UNDERDOG #30 „Hier bin ich und da bist du!“ STRESSFAKTOR lassen dich teilhaben an Lieder über Freiheit, Freude, Leben und den Widersprüchen des befickten Lebens. Selbstbetrug und Routine bremst die eigene Kreativität und Lust nach Veränderung. Punkrock ist da ein geeignetes Mittel, die Sau raus zu lassen und dem Chef die Möbel gerade zu rücken. Zumindest in Gedanken. STRESSFAKTOR haben diesen Aspekt bereits übersprungen und geben vor, was im Kern doch so einfach klingt: Hoffe nicht, lebe! Und sei frei! JedeR will glücklich und frei sein. Manchmal ist es einfach und ehrlich, Gefühle nicht immer gleich zu analysieren, sondern dass mensch einfach nur fühlen muss, um sich selbst besser zu verstehen und so innere Freiheit und Zufriedenheit zu finden. STRESSFAKTOR behalten den klaren Blick für alltägliche Situationen, denn es liegt in ihrer Hand, den Weg der Freundschaft über ehrliche Gefühle zu gehen. „Wer zur Hölle fährt, fragt nicht erst nach dem Weg“. Der musikalische Klotz liegt schwer im Magen und wuchert wie ein eitriges Geschwür. Innere Zufriedenheit kann eben auch schmerzhaft sein. Genauso wie die Erfahrung, dass Punkrock nicht immer eingängig und hymnenhaftes Grölen zu sein braucht. Die Stimmung ist depri, aber nicht verheult. Der Schlag in die Magengrube lässt das Geschwür platzen, die innere Blutungen sind kaum zu stoppen. Denn das Leben ist roh, der Gegenwind rau, die Gefühlswelt kompliziert. Nach dem Hören von „Bruch“ verhält es sich so: „Genau so ist es“, kann mensch nur sagen, „warum habe ich das nicht schon längst erkannt?“. Und so lautet die Punkrockformel: „Mach dich auf die Suche, raus und los!“ PLASTIC BOMB #68 Ich hatte an STRESSFAKTOR bei einer älteren Scheibe ja mal bemängelt, dass sie zuviel Breaks drin haben, dass die Platte nicht aus einem Guss ist. Das hat sich hier verbessert. Der Hardcorepunk im Stil von RAWSIDE und ACK ist sauber produziert, fett im Sound und gradlinig nach vorne gespielt. Die Texte sind klischeelos. Der Sound ist hart. Das Digipack sieht ganz passabel aus. Und die CD wurde in Eigenregie rausgebracht. Ich würde STRESSFAKTOR mal im sicheren Mittelfeld der 2.Liga ansiedeln. Die 10 Songs + Video + Poster kosten nur 6 Euro + Porto. Micha. PROUD TO BE PUNK #12 Meine Fresse, Stressfaktor treiben immer noch ihr Unwesen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sie vor etlichen Jahren hin und wieder Gast im Frohburger SFZ waren und sich somit die Gelegenheit ergeben hatte, ein kleines Schwätzchen zu führen. Nun legen sie nach einer etwas längeren Pause eine neue Scheibe nach, auf der insgesamt 10 im heimischen Proberaum aufgenommene Tracks enthalten sind und die eindeutig von der musikalischen Weiterentwicklung der Kapelle zeugt. Ihr stets recht düster wirkender Sound ist geprägt von eingängigen, gelegentlich angenehm melodischen Gitarrenriffs und dem markanten Goldkelchen von Frontman Markus. Was die Songtexte betrifft, so schwanken Stressfaktor zwischen kämpferisch und nachdenklich-traurigen Gedankengängen, die allesamt persönlicher Natur sind. Insgesamt also eine durchweg deutschsprachige Punkrock-Scheibe, die passend zur Musik im sehr düsteren Artwork daherkommt und von deren erkennbarer Ausgereiftheit ich sehr positiv überrascht war. Übrigens enthält die CD ein Video, welches live zum 10- jährigen Bandjubiläum aufgenommen worden ist. DirektbesterllerInnen erhalten zudem ein Poster gratis! OX #86 STRESSFAKTOR spielen Hardcore-Punk mit deutschen Texten, der mal volle durchgeprügelt wird, dann aber mal wieder das Gas rausnimmt und gut rockt; zum weinerlichen Ego-Gedöns wird das glücklicherweise ebenso wenig wie zum Metalcore, und die Deutschpunk-Anfänge hat man in den Hintergrund geschoben. Die Band ist den klassischen Hardcore-Wurzeln verhaftet und die aktuelle CD liefert einen wuchtigen Sound, dem man die „Heimproduktion“ nicht anhört. Der respektablen Platte kann ich nur ankreiden, dass es keine Ohrwürmer gibt, die mir gleich im Hirn bleiben. Aber da ich sie mir noch einige Male anhören werde, wird das vielleicht noch was…(8) Klaus N. Frick PUNKROCK! #10 Seit 12 Jahren gibt es Stressfaktor aus Landau mittlerweile schon und irgendwie ist es unser gemeinsames Schicksal, dass ich bisher alle Veröffentlichungen der Band auf meinem Schreibtisch zum Besprechen fand. Nach drei EPs, einem Studio-Album und einer halboffiziellen Jubiläums-CD zum Zehnjährigen kommt jetzt also endlich der zweite Longplayer. Wie eh und je auf dem bandeigenen Label Freibeuter. Dessen Macher Markus Dezibel ist auch gleichzeitig (zumindest wenn ich mich nicht irre) die einzige Konstante in der Stressfaktor-Mannschaft. Bei Bösche weiß ich das nicht so genau, aber ich meine glauben zu können, dass der Gitarrist mal für eine Weile eine Auszeit nahm. Scheißegal. Stressfaktor bieten wieder Punkcore in gewohnt hoher Qualität. Textlich: keine Floskeln, sondern durchdacht in die Fresse. Musikalisch: Oldschool Hardcore à la Emils oder Rawside mit Breaks und einer ordentlich Prise Punk. Sehr feine Sache also. Kann sich mehr als Hören lassen. Zu sehen gibt es aber auch was: Und zwar beinhaltet die CD ein Video von der 10-Jahres-Feier und alle Texte sind im komfortablen Digipack nachzulesen. Und zum Schluss jetzt noch der Hammer: Die CD kostet nur 6 Euro plus Porto und kommt inklusive einem Poster. Machst Du Google, guckst Du Homepage! Ach ja, das Album heißt „Bruch“, obwohl das mal wieder nirgendwo steht… Obnoxious TAUGENIX #11 Lange hat’s gedauert, bis etwas richtig Neues von Stressfaktor zu hören war. Zuletzt kam ja so’ne Art „Alles von damals bis heute“-aber die letzte und auch bisher einzige CD is halt auch schon eine Legislaturperiode alt. Also hat man nach einigen Umbesetzungen zum diesjährigen Wahlkrampf zehn neue Songs im eigenen Studio in der Nähe von Landau eingespielt und auf den Markt geworfen. Die Band existiert ja bereits seit 1997 und nach einigen EPs und energiegeladenen Live-Auftritten mit so mancher Szenegröße, wurde es in letzter Zeit etwas ruhiger um die Mannen. Mit der neuen Scheibe zeigt Stressfaktor nun, dass es sie noch gibt und das sie kaum etwas von ihrer Energie eingebüßt haben – oder etwa doch? Vom Stil her bleibt man sich jedenfalls weitgehend treu, man merkt aber, dass sich die Band weiterentwickelt hat und erwachsener geworden ist. Geboten bekommt man laut eigener Aussage „Punkcore“ mit deutschen Texten. Musikalisch ist das dann ´ne Mischung aus Punk&HC mit Metallkante, diesmal aber auch mit etwas Melancholie gespickt. Alles ist ausgereift und nicht mehr ganz so wild und stürmisch wie in den Anfangstagen. Trotzdem steckt noch einiges an Kraft&Wut in den Songs. Mir persönlich ist das ganze aber manchmal etwas zu verstrickt, so dass ich mich bisher nicht richtig mit dem Album anfreunden konnte. Dennoch ist der Sound stimmig und auch bestimmt das, was Stressfaktor ausdrücken wollen. Das Album wird nicht zuletzt deshalb seine Käufer finden, aber ich stumpfer Deutschpunker bin damit fast etwas überfordert. Hinzu kommt noch ein 11-minütiger Live Clip mit absolut akzeptablem Kellersound, der den Silberling eine Anschaffung für anspruchsvolle HC-Punker sicherlich wert macht – zumal das Teil für’n Appl & n Ei zu haben ist. Mirko ROCKHARD NOVEMBER 2010 STRESSFAKTOR spielen eine originelle Deutschpunk-Variante. Die Songs holpern zwar ein bisschen, gefallen aber durch eine enorm eingängige und recht ideenreiche Gitarrenarbeit, die mal super-melodisch, mal gemäßigt metallisch daherkommt und der Band einen anständigen Originalitätspush verpasst. Der Gesang ist rockig rau und hat mehr Feeling als das übliche Geschnodder. Schlappe sechs Euro plus Porto für die CD inklusive Multimedia-Part und Bandposter sind ein guter Deal. Jan Jaedike